Foto: Archiv Feuerwehr Wingendorf

Chronik - Auszüge der Freiwilligen Feuerwehr Wingendorf

 

 

 

Vor dem 18 Jahrhundert bekämpfte die Einwohnerschaft die Brände mit der Löscheimerkette.

 

1810,

kaufte Rittergutsbesitzer von Schönberg die erste Handdruckspritze,

 

zur gleichen Zeit baute Schönberg das 1. Spritzenhaus am Standort „ Gelbrichts Schlucht „, oberhalb des Eichel-Teiches, unterhalb vom Rittergut.

 

1845

wird das Spritzenhaus abgerissen und im mitten des Dorfes, am jetzigen Standort ein neues Spritzenhaus gebaut.

 

1868

wurde eine neue Handdruckspritze zum Preis von 300 Reichsmark gekauft ( Firma Baldauf  Chemnitz ) und diese Spritze war bis 1962 einsatzbereit. ( ein großer Nothelfer )

 

Gründungsjahr der Freiwilligen Feuerwehr Wingendorf war der Mai 1889.

 

Wingendorf hatte 242 Einwohner und 22 aktive Kameraden.

 

 

1 Führer der Wehr                                1889 – 1902     Max Teichmann

 

Weitere Hauptleute                             1902 – 1904     Eduard Schmidt

 

                                                            1904 – 1909     Max Ulbricht

 

                                                            1909 – 1920     Emil Hösel

 

                                                            1920 – 1924     Walter Jacobi

 

                                                            1924 – 1937     Richard Böhme

 

                                                            1937 – 1943     Albert Schmidt

 

                                                            1943 – 1945     Willy Grunewald

 

                                                            1945 – 1949     Erich Ulbricht

 

                                                            1949 – 1960     Günther Weißbach

 

                                                            1960 – 1968     Fritz Hanisch

 

                                                            1968 – 1970     Werner Grundke

 

                                                            1970 – 1977     Bernhard Jaekel

 

                                                            1977 – 2009     Christian Keller

 

                                                            2009 – 2014     Andre Müller

 

                                                            2014 –               Karsten Moos

 

 

 

 

 

1838

nach Gründung der politischen Gründung legte man das gesamte Feuerwehrlöschwesen in die Hand der Gemeindeverwaltung.

 

1912

kam es durch 2 Großbränden in der Fabrik Teichmann kam die Produktion komplett zum erliegen, das Objekt brannte völlig nieder.

 

1929

Der Gemeinderat beschließt, das baufällige Spritzenhaus abzureisen und an gleicher Stelle ein neues Gerätehaus zu errichten. Dieses steht heute noch und ist das einzige  Original in ganz Sachsen. Dieses Gerätehaus verfügt über eine Fahrzeughalle, einen Schlauchtrockenturm und einer Gefängniszelle mit Toiletteneimer und Außenglocke.

 

1939

kaufte die Gemeinde unter Nachdruck und Finanzelle  Unterstützung vom Fabrikbesitzer Teichmann, eine neue Kraftspritze „ Marke Flader „ offener Hänger mit Mannschaftswagen „ Marke Bresto „. Diese Ausrüstung war bis 1962 im Einsatz.

 

1943 – 1944

durch die Kriegsereignisse wurde es notwendig, eine Weibliche Löschgruppe auf zu stellen, die auch richtig tätig war.

 

1946

lösten die Heimkehrer  und Jugendliche die weibliche Löschgruppe ab, sowie auch die verbleibenden älteren Kameraden ab. Der Winter von 1945 – 1946 war so hart, das bei einem Brand in Kirchbach, wo wir Allermiert wurden, jegliche Hilfe zu spät kam. Durch die Schneehöhe blieb unser Löschfahrzeug Bresto stecken. Es wurde die zweite Möglichkeit genommen, die Handdruckspritze mit Gespannführer Kurt Anders, sie kamen aber trotz Pferde nur bis zum genannten Pfarrweg.             Kurt Anders war Gespannführer mit seinen Pferden für die Feuerwehr Tag und Nacht einsatzbereit und im Winter noch zum Schneeflug fahren.

 

1946

im Herbst zur Wingendorfer Kirmes wurde durch Kinderhand das Waldstück „ Körnerberg „ vernichtet.

 

1947

im Februar, Brand in der Schäferei Börnichen, Seitengebäude brannte völlig nieder. Es stand kein Löschwasser zur Verfügung, da alle Aggregate eingefroren waren.

 

1948

im Januar bei eisiger Kälte, brannte das Produktionsgebäude im Hof der Fabrik Teichmann nieder.

 

1949

feierten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Wingendorf ihr 60-jähriges Jubiläum.

 

1950

Waldbrand, Flurstück „ Gleichenstein „  Wingendorf. Das Waldstück wurde dem Erdboden gleich gemacht.

 

1952

Februar, trotz Wingendorfer Hilfe brannte in Frankenstein im Gehöft Schubert die Scheune völlig nieder.

 

1955 Juli,

Brand durch Blitzschlag, Gehöft Wagner in Oberschöna, Scheune wurde Opfer der Flammen.  Die Feuerwehr Wingendorf erhält neue Uniformen. (Schnitt und Form waren völlig anders)

 

1958 Oktober,

Wohnhausbrand in Wegefurth,Gehöft Pahlitsch

 

1962

Abgang unseres lang gedienten Löschfahrzeuges „ Bresto „ sowie der Abgang der alten Handdruckspritze, denn diese wurde der LPG geschenkt, als Wasserwagen für die Weiden.           Dafür bekam die Wehr ein Austauschauto – Löschfahrzeug „ Marke Elite „ mit offenen Hänger.         Großbrand, Feldscheune  Lindengut der LPG Wingendorf ( Brandstiftung )

 

1964

Durch sehr starke Schneefälle war Wingendorf von der Außenwelt abgeschlossen, die Zufahrtsstraßen musste die Feuerwehr frei schaufeln.

 

1966 Löschfahrzeug „ Elite „ wurde altersbedingt gegen ein Löschfahrzeug „ Garant „ mit Plane und TSA/TS8 geschlossener Hänger eingetauscht. (Garant war ein Allrad Fahrzeug)

 

1968 März,

schneite es so stark, das sämtliche Ortschaften und Zufahrtsstraßen  voneinander abgeschnitten waren. Trotz schwerer Technik der NVA  gelang es nicht, die Straßen zu beräumen.  Die Feuerwehr Wingendorf wurde alarmiert, da wir die einzige Wehr waren mit einem Allradfahrzeug und mussten Straßen und Züge freischaufeln. Das Wetter hielt 3 Tage an, so dass wir mit unserem Löschfahrzeug unter schwierigsten Bedingungen jegliche Hilfeleistungen aller in Not geratenen Bürger der gesamten Umgebung  gewährleisten mussten. Dazu kam das heran Schaffen von Verpflegungung für die Region.

 

1971 

16. April brannte durch Kinderhand im Gehöft Backofen, Hartha das Seitengebäude nieder.   Am 22. April brannte im Gehöft Ackermann, Frankenstein die Scheune nieder.

Am 31. Juli

brannte in Wingendorf am Lindengut, von der LPG eine große Strohfeime nieder. Im gleichen Jahr gelang es der Wehr wieder die ersten Frauen für die Wehr zu gewinnen.

 

1973

legte die Freiwillige Feuerwehr Wingendorf die erste Leistungsstufe 3 ab.

 

1974

Zusammenlegung der Gemeinden Frankenstein, Hartha und Wingendorf.

Am 10. brannte es im Gehöft Gelfert, Frankenstein die Scheune nieder. Im Herbst brannte es in Wingendorf bei Trommler im Seitengebäude der Dachstuhl nieder.

 

1975

Löschfahrzeugwechsel, Löschfahrzeug „ Garant „ wurde durch sein Allrad nach Augustusburg abgezogen. Die Wehr bekam ein neues Fahrzeug „ Marke B 1000 „ mit neuer Technik. Im gleichen Jahr schloss auch zu unserem Bedauern der Wingendorfer Gasthof. Es folgten 2 Brände auf dem Müllplatz „ Sandgrube „ Frankenstein. 

24 November wurde unser B1000 zum ersten mal als Krankenwagen eingesetzt. Postfrau Huppert verunglückte auf Glatteis. ( Halsschenkelbruch )    Wegen der Witterungslage konnte der Rettungswagen Wingendorf nicht erreichen.

 

1976

entstand aus der zusammengefallenen Ehemalligen Sportbaracke unser jetziges Feuerwehrheim und dies alles in Eigenleistung. 

2 Januar Schneebruch, Baumberäumung auf der Talstr. in Wingendorf. Dabei ereignete sich ein Unfall. Kamerad Manfred Steinert verunglückte so schwer so dass wiederum unser B1000 als Krankentransportfahrzeugherhalten musste. Es ging mit Blaulicht und Sondersignal ins Krankenhaus.

2 Juli, brannt im Bergeraum des Schweinestalles der LPG am Lindengut Wingendorf. ( unsachgemäße Lagerung von Pellets )  Es folgten im gleichen Jahr noch  4 weitere Einsätze. ( Wald- und Flächenbrände ) Im gleichen Jahr legte unsere Wehr die Leistungsstufe 2 ab.

 

1977  

1 Februar Wohnungsbrand der Familie Brehm auf der Schäferei. 

25. April brannte die Feldscheune an der Fabrik ( Villaweg ), dieser Einsatz ging bis 26. April.  

8. Dezember beschloss die Gemeinde Frankenstein eine Zusammenlegung der Feuerwehren Frankenstein, Wingendorf und Hartha. Es entstand per 01.01.1978 folgender Name: Freiwillige Feuerwehr Frankenstein mit den Kommandostellen Wingendorf und Hartha.

 

1978   

2 Schüttgruben Brände, 

am 21. April in Wingendorf und

am 29. April an der Sandgrube Frankenstein.

Am 7. Oktober übernahm die Wehr die Patenschaft vom Kindergarten Wingendorf.

 

1979 

Anbau an unser Feuerwehrheim für Toiletten und Heizmaterial.  Im gleichen Jahr errungen wir den Titel „ Vorbildliche Freiwillige Feuerwehr „ Wingendorf.     

18. Januar Zufahrtsstraße im Ort mit Schaufel vom Schnee beräumen.     

6. Mai Trinkwasserversorgung des Ortes gewährleisten. Wasserleitung war durch Gülle verunreinigt.  

26. Mai brannte die Schuttgrube Wingendorf.            

28. November  Wohnhausbrand  Familie Schaal, dieses Objekt wurde Opfer der Flammen. Dieser Einsatz ging bis 29.November. Im gleichen Jahr feierte unsere Wehr ihr 90-jähriges Jubiläum.

 

1980

wurde die Wehr über den Rat des Kreises komplett neu eingekleidet. (Einsatzbekleidung mit Stiefel, sowie neue Dienstuniform) 

28. April   Hochwassereinsatz,  

8. und 9. Juni Hochwassereinsatz,

5. und 6. September  Hochwassereinsatz    

10. Dezember brannte durch ein Unwetter das Trafohaus am Lindengut völlig aus.

 

1981 

wurde unser Gerätehaus von außen neu renoviert, dies wurde von den Kameraden in Eigenleistung erbracht.    

1. April Waldbrand an der Talstraße und am 26.April Brand in der Schuttgrube Wingendorf.   

6. und 7. Oktober  Großbrand Lindengut, es brannte wieder die große Feldscheune nieder. Es waren 7 Wehren mit 120 Kameraden im Einsatz. Im gleichen Jahr mussten die Kameraden von staatlicher Stelle aus, zahlreiche Schadstoff Beseitigungen durchführen.

 

1982 

beschlossen die Kameraden, nach Abstimmung mit dem Rat der Gemeinde in Eigenleistung an unser Feuerwehrheim eine Kegelbahn anzubauen. Die Gelder für Material stellte die Gemeinde bereit.

 

1983

Durch viel Initiative und schlaflose Nächte gelang es dem Leiter der Wehr Christian Keller per 21.September die 3 zusammengelegten Wehren Frankenstein, Wingendorf und Hartha wieder selbstständige Wehren zu werden. Es gab keine Kommandostellen mehr.  

7. Oktober weihten wir unsere neu gebaute Kegelbahn ein. Der verflossene Schweiß und Nerven erholten sich wieder.         Im gleichen Jahr verteidigten wir unseren Titel „ Vorbildliche Freiwillige Feuerwehr „ Wingendorf.

 

1984 

18. April  Einsatz in Frankenstein  Gehöft Gäbelt brannte durch Kinderhand die Scheune völlig nieder. 

24. November   Ein Unwetter hatte Bäume entwurzelt und umgebrochen. Einsatzgebiet zwischen Frankenstein und Wingendorf und Umgebung.

 

1985  

19. Januar nachts 1:30 Uhr bei -25 Grad Wohnungsbrand bei Familie Jacka in Frankenstein       ( Sägewerk )

 

1986  

20. Januar  Schneebrucheinsatz, Straßen mussten von Bäumen beräumt werden. Einsatzgebiet Wingendorf –Frankenstein – Hartha Räuberschänke- Hainichenerstraße bis nach Oederan.  In diesem Jahr wurde unser Gerätehaus von innen renoviert. ( Fußböden, Beleuchtung, Wasserleitung und Telefon )

 

1987   

10 Januar  durch plötzliches Tauwetter war der Ort Wingendorf durch Schnee und Wasser unpassierbar, Straßen mussten beräumt werden.   

20. Mai  während der Ausbildung ein schwerer Unfall, Kamerad Morgenstern wurde mit unserem Löschfahrzeug  B1000 unter Sondersignal und Blaulicht ins Freiberger Krankenhaus gefahren.    13. Juni dieser Einsatz ging bis 16. Juni. Auslöser war eine Wasserhose die in Wingendorf hin runter ging. Dorfstraße und umliegende Grundstücke waren unpassierbar, Talstraße und Fabrik im unteren Bereich lagen unter 1m Schlamm und Geröll. Produktionsräume und Maschinen waren ebenfalls mit 1m diesem Schlamm bedeckt. Die Produktion wurde über längerer Zeit stillgelegt. Als Dank erhielt die Feuerwehr eine Geldprämie.

 

1988  

30. April nachts  Einsatz im Grundstück Friedemann brannte das Wohnhaus. Wir konnten das Objekt nicht mehr retten, es wurde dem Erdboden gleich gemacht. Im gleichen Jahr wurde aus bautechnischen  unser Gerätehaus außen herum die schlechte Holzverkleidung durch AZ – Schiefer dreiseitig ersetzt. Die Ansichtsseite verblieb noch in Holzverkleidung mit Deckleisten und das Dach wurde mit Preolitschindeln gedeckt. Diese Arbeiten wurden in Eigenleistung gemacht.

 

1989  

Das Jahr unseres 100-Jährigen Jubiläums. Es wurde richtig gefeiert. Mit großer Schauübung an der Fabrik mit anderen Feuerwehren. Das Ballenlager in der Fabrikwurde zur Feierhalle ausgestattet.    Die Feuerwehr Wingendorf verteidigte nochmal den Titel „ Vorbildliche Freiwillige Feuerwehr „ Wingendorf. Im gleichen Jahr beschloss die Wehr, den Schlauchturm um 4m höher zu bringen um die Schläuche besser trocknen zu können. Die Holzverschalung des Turmes wurde ebenfalls 3 seitig mit AZ Schiefer beschlagen. Die Ansichtsseite des Turmes mit seinen Ausstiegluken und oben ein neu eingebautes Fenster verblieb noch in der Holzverkleidung mit Deckleisten. Die Gerätehausausfahrt wird mit Platten belegt, um Fahrzeug und Gerätschaften besser Pflegen zu können. Die Partnerschaft mit dem Kindergarten Wingendorf wurde vertieft und eine Außendusche bei gebracht, dazu gab es eine Rutsche für den Spielplatz. Es wurde auch eine Fahnenstage errichtet.

 

Foto: Rolf Anke / Archiv Feuerwehr Wingendorf